Allgemeines über die Alpakas
Lamas und Alpakas gehören mit zu den ältesten Haustierrassen. Der Beginn ihrer Domestikation wird auf etwa 7‘000 Jahre geschätzt. Wie fosslie Funde belegen, kristallisierten sich schon sehr früh verschiedene Typen heraus, denen die unterschiedlichsten Nutzungsrichtungen zugeordnet werden können. So sind grobwollige als auch feinwollige Zuchtrichtungen erkennbar, die darauf schliessen lassen, dass auch eine Selektion auf Faser produzierende Tiere erfolgte. Die andere Zuchtrichtung zielte auf Fleisch erzeugende Tiere hin.
Die Nutzung des Lamas als Lastenträger hatte ihren Höhepunkt zur Zeit der Inkas. Durch eine gezielte Zucht wurden die Tiere selektiert, die in der Lage waren, in den Hochebenen der Anden die Lasten zu transportieren.
Die Nutzung von Lamas und Alpakas in den unterschiedlichsten Bereichen, ist in der Folge einiger positiver Eigenschaften der Tiere wieder zu finden. Als allererstes muss die Anspruchslosigkeit der Tiere genannt werden, die unter anderem dazu beigetragen hat, dass sich die Tiere in rasanter Art und Weise ausserhalb von Südamerika verbreitet haben. Dazu kommt eine Ausstrahlung der Tiere, der sich kaum jemand wiedersetzen kann. Dies rührt zum Teil von dem Kindchenschema her, das sich vor allem die Alpakas bis ins Alter hinein erhalten. Die Alpakas sind äusserst neugierige Tiere und sehr sensibel. Diese artspezifischen Eigenschaften haben besonders im Bereich der tiergeschützten Pädagogik und Therapie eine besondere grosse Bedeutung.
Das Alpaka (Vicugna pacos), ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende domestizierte Kamelform. Sie ist die kleinste Form der Schwielensohler.
Die Alpakas werden in zwei Typen eingeteilt, in die Huacayas und die Suri Alpakas. Die Unterschiede dieser beiden Arten sind vorwiegend im Vlies. Die Huacayas haben eine feine, gleichmässig gekräuselte Faser. Bei den Suri bildet das Haar gelockte Strähnen, die am Tier herunterhangen.
Das Alpaka ist kleiner als das Lama. Die ausgewachsenen weiblichen Tiere haben ein Gewicht zwischen 55 und 65 Kg. Die Hengste sind bis zu 80 Kg schwer.
Lamas und Alpakas sind keine Kuscheltiere!
Lamas und Alpakas sind Fluchttiere und alle Fluchttiere wollen instinktiv eine uneingeschränkte Sicht und Gehör haben, um hinsichtlich der von ihnen ausgehenden Gefahr einschätzen zu können. Fluchttiere mögen es überhaupt nicht, wenn sie ständig im Gesicht berührt werden und im ungünstigsten Fall entwickeln sie eine ausgeprägte Kopfscheu, werfen bereits beim Halftern den Kopf umher, wodurch das Anlegen des Halfters immer schwieriger wird. Darüber hinaus besteht eine hohe Verletzungsgefahr der grossen Augen.
Eine schwere Beschädigung der Fläche durch Trittschäden ist nicht zu erkennen. Das im Vergleich zu Rindern und Pferden wesentlich geringere Körpergewicht und die weichen Schwielensohlen der Neuweltkameliden sorgen dafür, dass der Boden und die Pflanzen geschont werden.
Geeignet für eine Beweidung mit Neuweltkameliden sind alle trockenen und halbtrockenen Grünflächen. Die Beweidung mit Tieren ist immer dort von Vorteil, wo eine Bewirtschaftung mit Maschinen oder von Hand nicht oder nur erschwert möglich ist.